Kelmer Spitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Kelmer Spitze 2000 m
 

Die Kelmerspitze beim Zustieg vom Kelmer Jöchl

Gruppe:
Liegfeistgruppe

Route:
Aufstieg über den Westrücken. Abstieg über die Nordflanke.

Schwierigkeiten:
Trotz eines angebrachten Fixseiles ist perfekte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit in der sehr steilen Grasflanke des Westrückens unbedingt erforderlich. Der unten beschriebene Abstieg über die Nordflanke ist weniger steil, erfordert aber ebenfalls gute Trittfestigkeit und etwas Geländebeurteilungsvermögen. Beide Routen nur für steilgraserfahrene Alpinisten. Nur bei trockenem Boden!

Wissenswertes:
Die Kelmer Spitze gehört zu den Grasbergen, deren Flankensteilheit man beim Anblick leicht unterschätzt. Die Gipfelkreuzsteller haben im steilen mittleren Teil des Westrückens ein Fixseil gelegt, welches man gerne auch nutzt. Der hier beschriebene Abstieg eignet sich ausschließlich für den individualistisch veranlagten Bergsteiger, welcher die insgesamt noch als moderat einzustufenden Unannehmlichkeiten mit Humor nimmt. Er bietet sich besonders dann an, wenn man von der Rauthsäge bei Rinnen den Reuttener Höhenweg begangen hat. Lohnende Rundtour: Rauthsäge - Abendspitze - Galtjoch - Steinkarspitzen - Wetterkreuzjoch - Abstecher Knittelkarspitze - Wetterkreuz - Kelmer Jöchl - Kelmer Spitze - Rauthsäge. Route: Vom Kelmer Jöchl auf Pfadspur den Weidezaun entlang und markiert auf gutem Steiglein rechts um den bewaldeten Kopf herum in den Sattel vor der Kelmer Spitze. Nun knapp links des Westrückens mit gebotener Vorsicht die immer steiler werdende Flanke empor (Fixseil) und auf dem schmalen Grat zum Gipfelkreuz. Von hier etwa 100m den NO-Grat entlang, bis sich in der Nordflanke ein Rücken ausprägt. Er ist im oberen Abschnitt gut gangbar, mündet dann aber im Bereich einer Steilstufe in Erlengestrüpp. Das Erlengestrüpp ist von Schaf- und Wildwechseln durchzogen und stellt bei den sicherlich häufig anzutreffenden feuchten Verhältnissen eine Seifenrutschbahn dar. Man sollte sich meiner Einschätzung nach nicht nach links abdrängen lassen. Ich habe mich zumindest irgendwann nach rechts aus dem Gestrüpp herausgerettet und bin dann die freie Grasflanke (hüfthohes Gras) hinuntergestolpert und dann nach links durch Morast wieder zurück auf den Rücken (einzelne verfallene Holzhütten) gewatet. Hier endlich ganz schmales, aber stets deutliches Jägersteiglein, welches ohne weitere Überraschungen zur bereits von oben gut sichtbaren Fahrwegskehre im Rotbachtal (wichtiger Orientierungspunkt) leitet. Von hier zurück zur Rauthsäge.